Am 29.09. fand im Red Dot Design Museum in Marina Bay / Singapur die feierliche Verleihung des renommierten Red Dot Design Award statt. In der Kategorie "Mobilität und Transport" wurde das Projekt Feldschwarm mit der TU Dresden und weiteren Partnern für diesen Award nominiert und hat diesen schlussendlich gegenüber 3.000 Nominierten verliehen bekommen. Stellvertretend hatten Marek Holovac und Felix Schmitt der TU Dresden die Ehre, den Preis auf der großen Bühne in Singapur entgegenzunehmen. Wir bedanken uns herzlichst für die gemeinschaftliche Zusammenarbeit in diesem Projekt und gratulieren allen Beteiligten zur Auszeichnung!
 

Ehrung der Besten bei der Preisverleihung in Singapur

Die Design-Community erwartet mit Spannung die Bekanntgabe der Gewinner des Red Dot Award: Design Concept 2023. Die Designer, die die Zukunft gestalten, geben den Ton an. Mit der Verpflichtung, herausragende Designleistungen anzuerkennen, setzt der Preis seine Tradition fort, die Besten auf diesem Gebiet zu ehren. Nur die Besten werden mit dem Qualitätssymbol für gutes Design ausgezeichnet - dem Red Dot. Weniger als 6% der eingereichten Beiträge von Unternehmen, Designstudios, Forschungseinrichtungen und Designern wurden in diesem Jahr von der Red Dot Jury für ihre Designleistungen ausgezeichnet. Die preisgekrönten Designer aus der ganzen Welt reisten erneut nach Singapur, um ihre Erfolge bei der Preisverleihung zu feiern. Seit seiner Einführung im Jahr 2005 ist der Red Dot Award: Designkonzept begann als eine Möglichkeit für Designteams und Designer, ihre neuesten Forschungen ohne Kundenzwang zu präsentieren. Heute hat er sich zum größten und renommiertesten internationalen Preis für Designkonzepte auf professionellem Level entwickelt.

Die Entwicklung von Feldschwarm basiert auf einem Paradigmenwechsel – entgegen dem Trend, Maschinen größer und leistungsfähiger zu machen. Die hochautomatisierten Einheiten sind nur 3 Meter breit, was einen effizienteren Betrieb auf kleinen EU-Feldern und einen einfacheren Transport im Straßenverkehr ermöglicht. Anders als bei herkömmlichen Traktoren trägt die FS-Einheit das Anbaugerät zwischen den Achsen, was die Gewichtsverteilung verbessert und kritische Beeinträchtigungen zwischen Maschine und Boden reduziert.

Die Einheiten verfügen über einen erweiterten autonomen Betrieb und sind nur in Ausnahmesituationen auf das Eingreifen des Bedieners angewiesen. Dies erfordert Betriebsumgebungen und Systeme, die eine zentrale Telebedienung mehrerer Maschinen ermöglichen, wodurch Kabinen überflüssig werden und gleichzeitig fortschrittliche HMIs (Human Machine Interfaces) erforderlich sind. Dieses Konzept sieht einen zukünftigen Übergang vor, der viele Maschinen und Domänen betreffen wird.

Die völlig neue Systemarchitektur erfordert ein Maschinendesign, das über das äußere Design hinausgeht. Das Leistungsmodul nimmt den bisher von Maschinenkabinen eingenommenen Platz ein. Diese neue Position ermöglicht einen schnellen Service und wird durch eine Spaltung der Karosserie für den Zugang zum Innenteil und direkt in das Design integrierte Zugangspunkte (z. B. Leitern) unterstützt. Das Maschinendesign folgt einer ganzheitlichen Strategie, die Funktionsintegration, Technologiedemonstration und Automatisierungstransparenz in den Vordergrund stellt.

Das HMI-Konzept erkennt an, dass Bediener eine wichtige Rolle im System als kompetente Korrektive zur Automatisierung spielen. Das Feldschwarm-HMI kombiniert die Bedienparadigmen bekannter Schnittstellen und Managementanwendungen zu einem mobilen Schwarm-Bedienfeld für mehrere autonome Landmaschinen, die mit verschiedenen Bodenbearbeitungsgeräten ausgestattet sind. Die Gestaltungsprinzipien folgen dem Fokus des Bedieners: Was macht das System gerade? Was wird es als nächstes tun? Die Benutzeroberfläche muss immer eine klare und prägnante Antwort liefern.

Die Integration von Fahrzeugdaten mit verschiedenen Tools und Aufgaben stellt eine einfache, aber umfassende Informationszuordnung vor Herausforderungen. Eine konsistente UI-Architektur verbessert das Verständnis und die Wahrnehmung des Bedieners und stellt sicher, dass Statusinformationen mit anpassbarem Fokus dargestellt werden können. Die interaktive Karte wird zum neuen zentralen Monitor und Arbeitsbereich und ermöglicht kontextuelles und zeitliches Zoomen. Dadurch können Bediener ihren Fokus problemlos zwischen mehreren Maschinen und Missionen wechseln. Die um physische Bedienelemente erweiterte Touch-Benutzeroberfläche kombiniert die Flexibilität einer Touch-Display-basierten Interaktion mit der Betriebssicherheit physischer Bedienelemente und ermöglicht den Betrieb sowohl von der Fahrzeugkabine als auch vom Feld oder vom Feldrand aus.

  • Georgsmarienhütte
  • 03.11.2023