1/3
Das alle zwei Jahre stattfindende „Security Forum“ richtete sich an Vertreter aus der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, Bundeswehr, Politik, Wirtschaft, Polizei, Bundespolizei, Sondereinheiten, BKA, OEMs und Zulieferer und war für Fachbesucher zugänglich.
Schrobenhausen 25. Mai 2023 – Mit 45 Ausstellern und 370 Besuchern hat das „Security Forum 2023“ eine Rekordbeteiligung erzielt. Zum dritten Mal fand das lang erwartete Branchentreffen mit Beteiligung hochrangiger Repräsentanten aus der bayerischen Landespolitik – darunter der Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann, und der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Roland Weigert – am Gemeinschaftsstandort von MBDA Deutschland und TDW in Schrobenhausen statt. Roland Weigert, der ehemalige Wirtschaftsreferent und Pressesprecher des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen, erinnerte an die immens große Bedeutung des MBDA-Standorts Schrobenhausen für Deutschland und seine europäischen Bündnispartner.
Das hochrangig besuchte Event orientierte sich über einen ganzen Tag lang am stetig steigenden Bedarf an Schutzlösungen für Einsatzkräfte – vom persönlichen Schutz bis hin zu Sicherheitsfahrzeugen und sondergeschützten SUVs. Die ausstellenden Partner und Unternehmen, allesamt Akteure des deutschen Mittelstandes, adressierten mit ihren Produktlösungen einen großen Kreis von Nutzern – von internationalen Hilfsorganisationen bis hin zu Sicherheitsbehörden und Militärs. Diese stellen infolge sich rasch entwickelnder Gefahren und Bedrohungen immer höhere Anforderungen an den Schutz ihrer Einsatzkräfte – ob nun in Krisengebieten oder in Szenaren der inneren Sicherheit.
Mit der diesjährigen Veranstaltung ist es gelungen, führende Protagonisten aus der Sicherheits- und Verteidigungsbranche zusammenzubringen – alles mit einem starken Fokus auf das Vernetzen und den Austausch von Erfahrungen, Ideen und Konzepten. Nach coronabedingter Pause führte das Branchentreffen der WELP Group und ihrer Partner eine Tradition fort, die sich in den vergangenen Jahren als ein einzigartiges Forum für die gesamte Sicherheits- und Verteidigungsbranche etabliert hat und sich auch in Zukunft weiterentwickeln wird. Ursprünglich hatte man die Veranstaltung für Ende 2021 geplant. Sie musste aber aufgrund der Coronapandemie verschoben werden.
Für alle ein messbarer Erfolg
Für das eintägige Vortragspanel hatten die Veranstalter ein vielseitiges Portfolio an Fachvorträgen und Produktpräsentationen von Schutzlösungen ausgearbeitet. Dieses bot rund um das Thema „Ballistik & Sprengung“ einen umfassenden Überblick über die aktuellsten Entwicklungen – darin auch hoch dynamische Ballistik- und Sprengvorführungen an Schutzhelmen, Schutzwesten und Schutzglas.
Staatsminister Joachim Herrmann (CSU) bemerkte in seinem Grußwort, dass der Blick auf die vielfältigen Bedrohungen für die Innere Sicherheit nicht weniger geworden sei und es nunmehr darauf ankomme, diesen mit gut ausgebildeten und bestens ausgestatten Sicherheitskräften zu begegnen.
Sicherheitslage immer im Fokus
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann betonte, dass bei den aktuell vielfältigen Bedrohungen für die Innere Sicherheit eine leistungsfähige Sicherheits- und Verteidigungsindustrie als unverzichtbar gilt. „Die Entwickler und Hersteller leistungsfähiger Sicherheits- und Verteidigungstechnologie sind für die sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit unseres Staates unverzichtbar.“
Technologisch bedeutsam
In Schrobenhausen kamen zahlreiche führende Unternehmen der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zusammen. Bei den ausstellenden Unternehmen fiel eines auf: Der Schutz steht hoch auf der Prioritätsliste. Das erfordert jedoch viel Geld für Neuentwicklungen, besonders was den ballistischen Schutz anbelangt.
So hat der Automobilhersteller Audi aus Ingolstadt seine hoch geschützte Limousine – A8L Security – dem breiten Publikum vorgestellt. „Der Panzer für die Straße“ erfüllt die Anforderungen der Beschussklasse VR7 nach den Richtlinien BRV (Bullet Resistant Vehicles) und ERV (Explosion Resistant Vehicles). Die Beschussklasse VR9 besagt, dass Blech und Verglasung der Fahrgastzelle dem Beschuss mit Nato-Hartkernmunition standhalten müssen.
Die Qualifizierung erfolgte durch das Beschussamt. Entwickelt für VIPs, bietet die Sonderschutzausstattung der 5,32 m langen Limousine hinreichenden Schutz vor Angriffen mit automatischen Waffen, Handgranaten und Sprengsätzen. Hierzu bedarf es höchst widerstandsfähiger Materialien (Panzerstahl, Aluminium, Aramidgewebe, Spezialglas) sowie einer Anzahl weiterer Schutzmechanismen wie einem Notausstiegssystem, einer Feuerlöschanlage, einem Notfall-Frischluftsystem mit Sauerstoff sowie einer gepanzerten Kommunikationsbox im Gepäckraum.
Bei dem Spezialglas der Türen, Türfenster und Front- und Heckscheibe handelt es sich um mehrlagiges Spezialglas, das auf der Innenseite eine splitterhemmende Polycarbonatschicht trägt.
Eine Partnerschaft zahlt sich aus
Partner der WELP Group beim „Security Forum 2023“ waren die MBDA-Tochter TDW, der Förderkreis Deutsches Heer und die Mönch Verlagsgesellschaft. TDW entwickelt und produziert auf dem Gebiet der Wirksysteme für Lenkflugkörper sprengstoffhaltige Wirkmittel sowie Sicherungs- und Zündvorrichtungen. Die WELP Group in Georgsmarienhütte hält an sieben Standorten in Europa eine umfassende Expertise auf dem Gebiet von Sonderschutzfahrzeugen und ihren
Schutzlösungen bereit – das alles von der Entwicklung bis zur Fertigung.
Der Förderkreis Deutsches Heer bietet denjenigen ein Forum, die sich der Bundeswehr und ihren Landstreitkräften, vor allem dem Deutschen Heer, verpflichtet fühlen. Die Mönch Verlagsgesellschaft behandelt in ihren Publikationen schwerpunktmäßig den Verteidigungsbereich und die Rüstungstechnologie.
Ausgabe 3 der Wehrtechnik 2023 vom der Mönch Verlagsgruppe aus Neuenahr-Ahrweiler.
